Seminar Kreislaufgerechte Konstruktionen (IGP)
3 Credits│Einführung + 8 VL + Prüfung │2 Aufgaben+ Prüfungsabgabe
Welche Parameter bestimmen die Umweltverträglichkeit eines Gebäudes und in welchen Dimensionen kann ein Planer darauf Einfluss nehmen? Gibt es bereits Lösungen im Bauen oder müssen neue Materialien und Konstruktionsprinzipien entwickelt werden? Welche Nutzungsmodelle von Gebäuden und Bauteilen sind zukunftsfähig?
Kreislaufdenken in der Architektur verbindet das Ende einer Funktion mit dem Anfang einer nächsten. In der Planungsphase wird die nächste Nutzung mitberücksichtigt. In den letzten vier Jahrzehnten haben Architekten und Planer die Umweltauswirkungen in den Planungsprozess integriert, entweder um Kosten zu reduzieren, aus Überzeugung oder um gesetzliche Vorgaben zu erfüllen. Strategien, vor allem die verstärkte thermische Trennung von Innen- und Außenklima, sowie technische Entwicklung zur verbesserten Nutzung erneuerbarer Energien haben dazu beigetragen die Menge nicht erneuerbarer Rohstoffe für den Betrieb des Gebäudes deutlich zu reduzieren. Die Energiewende scheint in Sicht. Jedoch sind die Wechselwirkungen zwischen gebauter und natürlicher Umwelt immer noch nicht ideal. Nun stehen die Bauprodukte im Fokus. Wiederverwendung, erneuerbarer Rohstoffe und neue Nutzungskonzepte bieten neue Impulse.
Das IGP vermittelt Grundlagenwissen und zeigt an gebauten Beispielen verschiedene Ansätze von Architekten und Planern im Umgang mit Rohstoffen. Die Veranstaltung gliedert sich thematisch an dem Gebäudekreislauf und stellt in jeder Veranstaltung die Besonderheiten einer Phase heraus. Grundlagen Ökologie im Bauwesen, sowie neue Materialien und Konstruktionsprinzipien werden vorgestellt um Sie zur Planung kreislauffähiger Konstruktionen zu befähigen.
Aufgabenstellung
Entwickeln Sie drei Bauteile, die kreislaufgerechten Prinzipien folgen. Sie können dabei unterscheidlichen Strategien folgen. Sie arbeiten mit bereits bekannten Entwurfen (Ihre eigenen oder recherchierten), für welche Sie Planungsentscheidungen reflektieren und mit einfachen und später digitalen Instrumenten bewerten.
Aufgabe 1
Aus einem bereits erarbeiteten oder recherchierten Entwurf wählen Sie eine Fassaden- (oder Dach-), Decken- und Innenwandkonstruktion und bewerten diese drei Bauteile hinsichtlich kreislaufgerechter Aspekte. Sie beurteilen die Materialwahl, das Konstruktionsprinzip sowie das ökologische Konzept mit Hilfe einer ökologischen Bewertung.
Aufgabe 2
Auf Grundlage Ihrer Erfahrung aus Task 1 ersetzen Sie kritische Materialien und Fügungstechniken durch kreislaufgerechte. Nutzen Sie das BIM-Planungstool Revit als Unterstützung. Greifen Sie dafür auf die zur Verfügung gestellte Bauteil- und Materialbibliothek zurück. Ergibt Task 1 bereits gute Ergebnisse, entwickeln Sie innovative Lösungen mit alternativen Baustoffen.
Aufgabe 3 / Prüfungsleistung
Demonstrieren Sie ihr kreislaufgerechtes Konzept anhand von Plänen und eines Modells (für eines Ihrer Bauteile). Das Modell sollte die Eigenschaften des Konzeptes umsetzten. Die Lösbarkeit und Dekonstruierbarkeit spielen dabei eine zentrale Rolle. (Enthält Ihr Konzept lösbare Fügungen, sollten diese auch im Modell lösbar sein.) Alternative Wege zur Verdeutlichung der Prinzipien jenseits eines klassichen Modells sind auch möglich.
Veranstaltungen (unter Vorbehalt)
Montags 14.00-15.30
23.10.17 Einführung (30 min)
6.11.17 Kreislogik(en)
13.11.17 Dekonstruktion
Weiße Woche - keine Veranstaltung
27.11.17 Lebenszyklusübergang 1 (Wiederverwendung)
04.12.17 Lebenszyklusübergang 2 (Verwertung)
Vorstellung + Diskussion Aufgabe 1 (kurze Einführung/Vorstellung der Materialbibliothek Revit)
11.12.17 Herstellung
18.12.17 Fügen
15.01.17 Nutzen
Vorstellung + Diskussion Aufgabe 2
29.01.18 Kreislauflogik(en)
Prüfungstermin wird noch bekannt gegeben.